Helbra

Das Helbraer Wappen

„Gerundetes Wappenschild in Silber, auf schwarzem Boden, drei grüne Linden mit schwarzem Stamm, wobei die mittlere Linde die seitlichen teilweise bedeckt.“

Die Gemeinde Helbra
Gemeindefläche: 941 ha
Einwohner: 3865 (30.06.2021 StaLa)
Bürgermeister: Gerd Wyszkowski

Bürgermeisterbüro: Hauptstraße 24
Öffnungszeiten: Dienstag 17:00 – 19:00 Uhr

An den östlichen Ausläufern des Harzes, auf einer Hochfläche inmitten des Mansfelder Landes, liegt das im Jahre 1155 erstmals urkundlich erwähnte Dorf Helbra. Die Herkunft des Ortsnamens ist bis heute ungeklärt.
Jahrhundertelang wurde, begünstigt durch die flache Lagerung des Kupferschieferflözes um Helbra, das Kupferschiefererz abgebaut und verhüttet. Ebenso wurde eine kleine Lagerstätte von Braunkohle minderer Qualität ausgebeutet. Viele Halden, die etwa 95 ha Fläche der Helbraer Fluren bedecken, künden ebenso wie schriftliche Überlieferungen von der großen Bedeutung des hiesigen Kupferschieferbergbaus. Bereits um 1568 zählte man westlich von Helbra auf 60 Morgen Land 78 Hauptschächte und Lichtlöcher.
Mit der um 1880 in Helbra errichteten Kupferrohhütte der „Kochhütte“ (August-Bebel-Hütte), sowie dem Beginn des modernen bergtechnischen Tiefbaus, kam es zu einem rasanten Anwachsen der Bevölkerung, Ausdehnung des Dorfes, Entwicklung von Handwerk, Gewerbe, Schulen und kulturellen Einrichtungen. Die größte Einwohnerzahl der Gemeinde Helbra (ca. 10000), wurde in den Jahren um 1950 erreicht.
Im Jahr 1990 wurde der Rohhüttenbetrieb auf der August-Bebel-Hütte eingestellt, die Hütte mit ihren Industrielasten zurückgebaut und ein modernes Industrieansiedlungsgebiet mit bestehendem Eisenbahnanschluss geschaffen.
Ein gekennzeichneter und mit Erläuterungen versehener Heimat- und Bergbaulehrpfad gibt u.a. Auskunft über den im Osten Deutschlands als einmaliges Industriedenkmal vorhandenen Malakowturm als ehemals steinernem Förderturm, dem noch intakten Schmidschacht auf dem Gelände der ehemaligen Rohhütte, die evangelische St. Stephanus-Kirche mit ihrem 1000-jährigen Turm und die in den Jahren 1911/1912 errichtete katholische St. Barbara Kirche.
Die Besiedelung des Ortes erfolgte in mehreren Etappen. Aus einem einstigen Bauerngut entwickelte sich ein Dorf mit städtischem Charakter. Das alte Dorf (im Volksmund Totendorf genannt), befindet sich im Nordosten der Gemeinde. Es entstand auf den Flächen des ehemaligen „Unteren- und Oberen Kirchberges“. Mit dem Wachsen des Bergbaus um Helbra herum (es waren Mitte des 19. Jahrhunderts einige größere Schächte niedergebracht), wuchs auch der Bedarf an Arbeitern. Die Mansfelder Gewerkschaft kaufte die große Ackerfläche des „Unteren- und Oberen Kirchberges“ und teilte sie in Parzellen ein. Hierauf wurden Häuser errichtet. Bis zum Jahre 1882 hatten die Häuser durchgehende Hausnummern, erst danach bekamen die entstandenen Straßen ihre Namen. Der Name Totendorf, als Hinweis auf die Zeit wo in Helbra die Pest wütete, ist nicht zutreffend. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass der Bau der ersten Häuser in unmittelbarer Nähe eines ehemaligen Friedhofs (jetziger Standort der Sekundarschule) und die zahlreich bei den Bautätigkeiten gefundenen Skelette, diesem Teil von Helbra seinem Namen gaben. Um 1900 begann sich der Ort in westlicher Richtung auszudehnen, das Wohngebiet „Voigtsplan“ entstand. Die Holzhaussiedlung sowie das Wohngebiet Lehbreite wurden in den 50er Jahren errichtet. In den 70er Jahren wurde mit der Wohnbebauung um „Bad Anna“ begonnen. In jüngster Zeit wurden auch auf der „Lehbreite“ neue Reihenhausblöcke errichtet und das Wohngebiet „Hirschwinkel“ westlich von „Bad Anna“ entstand. Der erste Bauabschnitt des Eigenheimstandortes „Hirschwinkel“ ist erschlossen und die ersten Häuser wurden 1996 bezogen. Bauwillige haben hier die Möglichkeit, freie Grundstücke zu erwerben.
Neue Gewerbebetriebe siedelten sich in den letzten Jahren auf dem bereits erschlossenen Gewerbegebiet „Hundertacker“ an. Mehrere größere Flächen sind noch zur Ansiedlung von Gewerbe vorhanden. Vorrang haben in diesem Gebiet Gewerbe im produzierenden Bereich.
Mit Hilfe von Fördermitteln zur Sanierung alter Bausubstanz konnten seit 1993 schon viele Maßnahmen zur Verschönerung des Ortes durchgeführt werden. Hauptschwerpunkt bei kommunalen Vorhaben waren Planungs- und Neubaumaßnahmen im öffentlichen Straßenraum. Eines der wichtigsten Vorhaben ist hierbei der Ausbau des historischen Teils von Helbra.
Helbra liegt zwischen vier wichtigen Bundesstraßen, der B 80, der B 180, der B 86 und der B 242, und bietet somit gute Voraussetzungen, sich als eine Gemeinde mit einem gesunden Verhältnis an Wohn- und Gewerbeflächen zu etablieren. Die nächstgelegenen Städte sind Lutherstadt Eisleben (ca. 8 km entfernt), Hettstedt (ca. 15 km entfernt) und Sangerhausen (ca. 16 km entfernt). Die Gemeinde Helbra wurde im regionalen Entwicklungsplan des Landes Sachsen-Anhalt als Grundzentrum eingeordnet.
Helbra verfügt über zwei offene Binnengewässer: „Bad Anna“, welches aus einem ehemaligen Braunkohletagebau entstand sowie das „Neptun-Bad“, welches bis Mitte des 18 Jahrhunderts als Tongrube genutzt wurde. Das „Neptun-Bad“ und eine neu errichtete Minigolfanlage sorgen im Sommer für Erholung und Entspannung. Darüber hinaus stehen zum Ausgleichssport eine Kegelbahn und 2 Sportplätze zur Verfügung. Eine aktive Freizeitgestaltung ist durch die Mitgliedschaft in den etwa 20 bestehenden Vereinen möglich.
Bereits seit 1993 ist Helbra Austragungsort der alle 2 Jahre am letzten Juniwochenende stattfindenden Blasmusikfeste des Mansfelder Landes. Neben einheimischen Musikvereinen spielen hierbei Gastkapellen aus ganz Deutschland und aus dem Ausland auf. An diesem Wochenende kommen ca. 5000 Blasmusikfreunde nach Helbra um dabei zu sein, wenn lustige Musikanten zur Freude ihrer Zuhörer aufspielen.

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